Die heiße Phase hat begonnen: Bis zum Sonntagabend vor Messebeginn, also den 23. Oktober 2022, arbeitet das Zeppelin Team der Projekt- und Einsatztechnik unter Regie von Uwe Wieduwilt unter Hochdruck daran, knapp 50 Cat Baumaschinen in der Halle B6 auf dem Messegelände in München-Riem nach dem Rigging aufzubauen. So heißen in der Veranstaltungstechnik das Positionieren und die Montage von Lasten auf der Standfläche. Zu berücksichtigen ist dabei die Lastverteilung, damit die tonnenschweren Baumaschinen, allen voran die beiden Schwergewichte in Form des Cat Radladers 992 mit 106 Tonnen Einsatzgewicht und des Cat Kettenbaggers 395 mit knapp über 90 Tonnen Einsatzgewicht, sicher abgestellt und in Szene gesetzt werden können. Und das hört sich leichter an, als getan!
Manpower auf der bauma 2022
Insgesamt sind vier Projekt- und Einsatztechniker auf dem Messegelände im Dauereinsatz und setzen mit zwei Zeppelin Servicetechnikern die Messeexponate Stück für Stück zusammen. Zwei Tage Zeit haben sie beispielsweise im Fall des Cat Radladers 992 für den Zusammenbau von Geländer, Aufstiegen, Fahrerhaus, ROPS und der 13 Kubikmeter großen Schaufel vorgesehen – unzählige Kleinigkeiten die durchzuführen sind, müssen präzise bedacht werden!
Viele Gewerke laufen parallel
Zur Seite stehen ihnen die Kollegen von der Messeabteilung und der Messebauer, das Atelier Seitz, mit den verschiedensten Gewerken wie Elektrik, Stahlbau und Schreinerarbeiten. Zum Standbau, der parallel erfolgt, gehören darüber hinaus die Installationen von Licht und Multimedia-Technik, Sprinkler- und Klimaanlagen, aber auch die Grafiken müssen positioniert werden, während die Baumaschinen ihren Platz finden. „Bis ein Gerät seine endgültige Position eingenommen hat, wird es mindestens zehn Mal hin- und her bewegt“, erklärt Uwe Wieduwilt, Leiter für Projekt & Einsatztechnik bei Zeppelin Baumaschinen.
Tonnen in Bewegung: Ohne Kräne geht nichts!

Das mit 220 Tonnen bislang größte Exponat war ein Cat Hydraulikbagger 6020B, der auf der bauma 2013 gezeigt wurde. „Wegen der Höhenbegrenzung der Halle war es natürlich eine riesige Herausforderung, diesen in der Halle aufzubauen, aber auch die vielen Einzelteile brauchten für die Montage Platz“, berichtet der Wieduwilt. Zwei Autokräne waren nötig, um den Unterwagen samt Laufwerk auf dem Boden in der Messehalle B6 zu platzieren. Auch diesmal geht ohne Stapler, Arbeits- und Hebebühnen gar nichts, wenn tonnenschwere Hydraulikzylinder eingehoben werden müssen oder um Stiel sowie Ausleger miteinander zu verbinden.
Eine gute Planung ist die halbe Miete
Es bedarf einer guten Organisation und Planung, um die gigantischen Ausstellungsstücke angemessen zu präsentieren. Für die bauma 2019 haben erste Aussteller bereits rund 5 Monate vorher Ende Oktober 2018 begonnen, ihre Messestände aufzubauen. Über 13 000 Lkw und 600 Schwertransporter waren laut Angaben der Messe München damals im Einsatz. Weil diese bauma nicht wie sonst im April, sondern wegen der Corona-Pandemie im Oktober stattfindet, hat sich das Zeitfenster des Aufbaus verschoben. Das heißt, Dutzende Lkw und Tieflader machen sich in diesem Jahr erst im Herbst auf den Weg nach München-Riem. „Die Transporte wurden bereits Monate im Voraus geplant. Die Ankunft der Maschinen auf dem Messegelände ist genau festgelegt und mit dem Messebauer abgesprochen. Hier muss die Reihenfolge eingehalten werden – sie richtet sich nach dem Fortschritt der Gewerke und unserer Montagearbeiten“, meint Uwe Wieduwilt.
Herausforderung: Begrenzter Platz zum Aufbauen

„Wir können gerade einmal ein Viertel der zur Verfügung stehenden 8000 Quadratmeter Fläche in der Halle B6 für unsere Arbeiten beanspruchen“, so der Leiter der Projekt- und Einsatztechnik. Eng wird es nicht nur, um den straffen Zeitplan für den Aufbau einzuhalten, sondern auch, wenn etwas an der Decke der Halle angebracht werden muss. Das Nadelöhr für den Aufbau stellt jedoch das Hallentor wegen seiner Breite von sieben Metern dar. Dieses müssen alle vier Großgeräte, wie eingangs erwähnter Radlader und Kettenbagger, auf Tiefladern passieren. Durch die besondere Engstelle müssen aber auch noch ein Cat Muldenkipper 775 und ein Cat Radlader 988K XE. Das wird dann zur Zentimeterarbeit für das Aufbauteam. Nicht nur die Breite ist die Herausforderung, sondern auch weil das Tor nach dem dritten Aufbautag schließt. Denn der Messebau muss mit großen Schritten vorankommen – der Stahlbau für den Restaurantbereich kann nicht länger warten. „Wir können die beiden größten Maschinen wie den Cat 992 und 395 nur in der Halle montieren, da das Tor zu niedrig ist, wenn wir sie draußen zusammenbauen würden“, erklärt Uwe Wieduwilt.
Der letzte Schliff kommt zum Schluss
Damit auf der bauma alles blitzt und blinkt, wenn die Scheinwerfer in der Messehalle die Exponate anstrahlen, werden die Baumaschinen in der letzten Stufe gereinigt und nachlackiert. Bevor die Besucher die Geräte in Augenschein nehmen dürfen, nimmt sie das Team der Projekt- und Einsatztechnik auf der Messe ab und die Messeabteilung prüft den optischen Zustand. Außerdem muss sichergestellt sein, dass sich die Ausleger nicht mehr bewegen können. „Es wäre fatal, wenn sich ein angehobener Ausleger in der vollen Messehalle senkt. Deswegen sichern wir alles, was sich bewegen würde“, so der Zeppelin Mitarbeiter.
Wir sind gespannt auf das finale Ergebnis in Halle B6 und können den Beginn der bauma kaum noch erwarten! WE are Zeppelin. Und WE are bauma!
Bildnachweise: Zeppelin / Caterpillar